Freundin

Wie blicken Sie auf das alte und neue Jahr?

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Natürlich, beim Rückblick auf das vergangene Jahr kann man schnell schlechte Laune kriegen. Aber es lohnt sich, länger darüber nachzudenk­en, was sich in den letzten 12 Monaten in der

Welt und vor allem im ganz persönlich­en Leben getan hat: Welche Freundscha­ft hat sich in diesem Jahr vertieft, welches Lied Sie beschwingt, welcher Moment hätte ewig dauern können? Wir laden Sie dazu ein, das Jahr gemeinsam mit uns Revue passieren zu lassen. Ab Seite 42 hat die Redaktion gemeinsam 55 Fragen an das Jahr zusammenge­tragen, um die schönsten Momente nicht zu vergessen und die tragischen zumindest zu reflektier­en. Denn zum Innehalten und Reflektier­en lädt das Jahresende ein. Das weiß auch Diplom-psychologi­n Tanja Köhler, die einen ganz besonderen Weg gefunden hat, aus dieser Zeit neue Stärke zu ziehen: das alte Ritual der Rauhnächte (siehe S. 16). Sie ermuntert uns, sich in dieser mystischen Zeit des Jahreswech­sels mit inneren Sehnsüchte­n und verborgene­n Möglichkei­ten zu beschäftig­en, um herauszufi­nden, was uns wirklich wichtig ist und uns zufriedene­r macht. Denn so gestärkt können wir auch mit besserer Laune nach vorne ins neue Jahr blicken.

„Es ist gerade aber auch wirklich viel.“

Diesen Satz schrieb mir gestern mein Mann, nachdem ich ihm aus der U-bahn, auf dem Weg zu einem Termin, getextet hatte, dass es mir leid täte, dass ich beim Abschied mal wieder so hektisch war, so kurz angebunden, so genervt. Ich las seine Worte und dachte: Wann war es zuletzt eigentlich mal nicht so viel? Wann war es zuletzt ruhig, mit Bedacht, ohne Erschöpfun­g? Mein Leben ist voll – eigentlich immer. Aber ganz besonders zum Jahreswech­sel. Voll mit Arbeit, die noch vor den Feiertagen gemacht werden muss, voll mit Jahresabsc­hlussveran­staltungen in Schulen und Vereinen und voll mit Viren, die sich mit Penetranz an meine Kinder und mich heften. Eine Fülle, die müde und dünnhäutig macht – und manchmal auch ungerecht gegenüber den Menschen um uns herum. „Bin ich eigentlich ein guter Mensch?“, fragte sich meine Kollegin Uli Schädlich (ab S. 56). Und wenn Sie heute auch einen Tag haben, an dem Sie die Antwort auf diese Frage lieber nicht hören wollen, dann lege ich Ihnen den Text besonders ans Herz. Weil er beruhigt und zeigt, dass wir dem „zu viel“im Alltag schon mit sehr wenig etwas entgegense­tzen können. Und damit nicht nur für andere etwas tun – sondern vor allem auch für uns.

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Mateja Mögel
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Anke Helle

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