Gamechanger KI
Der Schweizer Personalvermittler will 85 000 Geflüchteten aus der Ukraine bei der Arbeitssuche helfen. Rund 17000 von ihnen will Adecco eine Ausoder Weiterbildung ermöglichen. Damit hat der Konzern sein Hilfspaket für die Ukraine aufgestockt. Vor knapp einem Jahr hatte Adecco angekündigt, 50000 Menschen einen Job zu vermitteln und 10000 geflüchteten Ukrainern eine Ausbildung anzubieten. Sehr viel stärker als die Menschen aus der Ukraine wird aber künftig künstliche Intelligenz (KI) das Geschäft von Adecco verändern. Nach einer aktuellen Untersuchung der Schweizer erwarten 41 Prozent von insgesamt 2000 befragten Führungskräften aus großen Unternehmen, in den kommenden Jahren weniger Mitarbeiter zu beschäftigen. Nach einer Studie des Weltwirtschaftsforums gehen aber auch 50 Prozent der Unternehmen davon aus, dass KI neue Arbeitsplätze schaffen wird. Adecco-Chef Denis Machuel meint dazu. „Wir glauben, dass sich die Zahl der durch KI geschaffenen und der vernichteten Arbeitsplätze die Waage halten wird.“
Nicht operative Effekte belasten Geschäft. Im ersten Quartal sank bei einem halbwegs stabilen Umsatz der Nettogewinn um 20 Prozent auf 73 Millionen Euro. Dafür waren im Wesentlichen Restrukturierungskosten und eine höhere Steuerquote verantwortlich. Adecco will künftig pro Jahr 150 Millionen Euro einsparen. Laut Machuel gelang es in Q1 in einem schwierigen Marktumfeld, signifikant Marktanteile zu gewinnen. Die Aktie reagierte kurzfristig mit Kursgewinnen, korrigierte dann aber wieder. Im zweiten Quartal entwickelte sich das Geschäft laut Unternehmensangaben bislang stabil.