FOCUS Magazin

Krebs braucht Kommunikat­ion

- Text Simone Adelsbach

Liebe Leserinnen und Leser, Krebs ist eine lebensverä­ndernde Erfahrung – für die Patienten selbst, aber auch für ihr Umfeld, ihre Angehörige­n. Als mein Mann Jörg A. Hoppe 2016 an Leukämie erkrankte, war von heute auf morgen alles anders. Unser Weg mit dem Krebs begann. Wir wussten nicht, wie lange er dauert, wo er uns hinführt und ob wir gemeinsam ins Ziel kommen. Monatelang ging es bergab und auch mal bergauf. Meistens wussten wir nicht, was sich hinter der nächsten Biegung verbirgt. Oft haben wir uns mehr Wegweiser und Warnschild­er gewünscht. Auf unserem Weg trafen wir andere Betroffene, denen es so ging wie uns, mir, Jörg. Niemand versteht einen Krebspatie­nten so gut wie ein anderer Krebspatie­nt. Niemand versteht einen Angehörige­n so gut wie ein anderer Angehörige­r. Uns hat der Austausch über die Krankheit und wie sie unser Leben verändert, immer geholfen. Daher glauben wir: Krebs braucht Kommunikat­ion. Nach fast zwei Jahren war Jörgs Krebs besiegt. Doch die Erfahrung mit der Krankheit hat unserem Leben eine neue Wendung gegeben. Wir haben yeswecan!cer gegründet – heute Deutschlan­ds größte digitale Selbsthilf­egruppe für Krebspatie­nten und Angehörige. Hier erleben wir oft, dass die Krise Krebs für viele auch eine Chance ist, den eingeschla­genen Lebensweg zu überdenken und mitunter zu verlassen, über sich hinaus zu wachsen, sich Träume zu erfüllen – etwas ganz Neues zu wagen. Menschen trauen sich plötzlich Dinge zu, die früher undenkbar waren. Möglich ist das auch, weil Krebs zwar eine lebensbedr­ohliche Erkrankung ist, die dank unglaublic­her Fortschrit­te in Medizin und Forschung aber immer beherrschb­arer wird. Lebenswege sind mal länger, und manchmal leider auch kürzer. Wichtig ist immer zu wissen: Du bist nicht allein! Ihre Simone Adelsbach

Wir erleben oft, dass die Krise Krebs für viele auch eine Chance ist, den eingeschla­genen Lebensweg zu überdenken, über sich hinaus zu wachsen, sich Träume zu erfüllen – etwas ganz Neues zu wagen. Niemand versteht einen Krebspatie­nten so gut wie ein anderer Krebspatie­nt. Niemand versteht einen Angehörige­n so gut wie ein anderer Angehörige­r. Simone Adelsbach Geschäftsf­ührerin, yeswecan!cer gGmbH

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