Deutschlandsbergs zweite Festung
Regionalligist Deutschlandsberg empfängt heute (19 Uhr) Bundesligist WSG Tirol.
Die 12.000-Einwohner-Gemeinde Deutschlandsberg hat ein markantes Wahrzeichen: die Burg, die rund 150 Meter über dem Ort liegt. Mittlerweile hat man in der Südweststeiermark aber eine zweite Festung, nämlich das Koralmstadion des hiesigen Fußballvereins DSC. Seit saisonübergreifend neun Pflichtspielen ist der Regionalligist daheim ungeschlagen. „Unser Stadion hat sich gewissermaßen zu einer Festung entwickelt“, sagt Trainer Maurice Amtmann. „Wir sind gut drauf und spielen auf unserem Kunstrasen. Natürlich sind wir gegen WSG Tirol der Underdog, aber wir werden alles daran setzen, vielleicht die große Sensation zu schaffen.“
Die Auslosung meinte es gut mit dem Drittligisten. „Ein Bundesligist ist immer irrsinnig attraktiv. Wir wissen das Los einzuschätzen, der Cup hat aber bekanntlich eigene Gesetze.“Trotz klarer Rollenverteilung, Amtmann spricht von David gegen Goliath, „bin ich überzeugt davon, dass wir die Tiroler ärgern können, wenn wir unser Spiel über 90 oder 120 Minuten auf den Platz bringen. Dann glaube ich schon, dass etwas drinnen sein kann.“
Wie man im Cup für Überraschungen sorgt, weiß der 35Jährige aus eigener Erfahrung. Als junger Spieler stand er 2006 im Kader des Landesligisten Kalsdorf, der BundesligaKlub Sturm in der ersten CupRunde mit 1:0 besiegt hat. „Das ist ein Spiel, das ich nie vergessen werde. Wie für uns gegen die WSG Tirol war das damals für Kalsdorf ein Bonusspiel, das man als Amateurfußballer oder Trainer nicht oft hat.“Mehr als 4000 Fans waren damals live dabei. Ganz so viele werden es heute in Deutschlandsberg nicht sein, für gute Stimmung wird dennoch gesorgt sein. Dafür, dass es ein unvergesslicher Abend wird, sollen die DSC-Kicker auf dem Kunstrasen sorgen.