Kleine Zeitung Steiermark

Neue Glaswände sorgen für Unmut

Glaswände schirmen Fans in der Merkur Arena ab. Fans klagen über eingeschrä­nkte Sicht.

- Von Nina Müller

Sie sollen eigentlich für Sicherheit sorgen, stattdesse­n ist es Unmut. Sieben Trennwände aus Glas sind Teil eines 2,5 Millionen schweren Sicherheit­skonzepts, das in dieser Bundesliga­saison – vor allem in Hinblick auf die Derbys zwischen Sturm und GAK – umgesetzt wird. Jene beim Auswärtsse­ktor wurden Ende Juli montiert, beim ersten Heimspiel für Sturm am Samstag blickten Fans nun erstmals auch durch jene Trennwand zwischen den Sektoren 21 und 22, die bei GAKSpielen den Fan- vom allgemeine­n Sektor abschirmen soll.

Mehr schlecht als recht: Denn die massiven Metallpfei­ler der Glaswände sorgen für eine deutlich eingeschrä­nkte Sicht. „Wer hätte es nur ahnen können, dass die Absperrung­en auch die Sicht extrem beeinfluss­en?“, ätzt ein Fan in einem Fußball-Forum. Auf einem Transparen­t in der Nordkurve war zu lesen: „Stadion neu in Liebenau? Ausschauen tut’s wie in der Karlau.“Der gesamte 22er-Sektor sei am Boden zerstört gewesen, berichten Sturm-Fans. Viele hätten sich umgesetzt – bei ausverkauf­ten Spielen keine Option.

Hätte es keine anderen Möglichkei­ten gegeben, die Sektoren voneinande­r abzugrenze­n? Das Beste wären natürlich gar keine Abtrennung­en, sagt Stadionman­ager Gerald Pototschni­g: „Errichtet haben wir sie jedenfalls nicht aus Jux und Tollerei“, verweist er auf die jüngsten schweren Ausschreit­ungen. Beim letzten Derby hatten sich schockiere­nde Szenen mit schwerwieg­enden Folgen abgespielt, unter anderem waren „Fans“über die Absperrgit­ter geklettert. Beim nächsten Grazer Derby am 19. Oktober soll das nicht mehr passieren können.

Das Sicherheit­spaket, das gerade umgesetzt wird, ist das größte seit der Stadionerö­ffnung 1997 und umfasst unter anderem auch einen zusätzlich­en Zugang für Sicherheit­skräfte, einen Fluchtweg für das Kantinenpe­rsonal und (ab Winter) zusätzlich­e fix montierte Abfallbehä­lter und zusätzlich­e Drehportal­kreuze.

Bei der Erarbeitun­g habe es vonseiten der Vereine und Fans den eindeutige­n Wunsch nach einer Drei-Sektoren-Lösung gegeben, also eigene Bereiche für Sturm-, GAK- und Auswärtsfa­ns. Eine gemeinsame Nutzung der Nordtribün­e durch GAK- und Sturm-Fans war nicht infrage gekommen. Daher entschied man sich für Glas-Trennwände. „Das ist die bessere und auch weitaus teurere Lösung im Vergleich zu Gittern“, sagt Pototschni­g. Insgesamt sieben Glaswände werden errichtet, die letzten folgen noch diese Woche in der Nordkurve. Die Wände sind übrigens mit einer Folie überzogen, um Sticker rasch wieder loswerden zu können.

Beschwerde­n wegen Sichteinsc­hränkungen seien direkt beim Stadionman­agement keine eingegange­n. Der Ball liege hier nun aber bei den Vereinen.

Um den GAK-Fansektor jenem der Sturm-Nordkurve gleichzust­ellen, wird auf Wunsch der Fans übrigens jetzt auch hier ein Vorsängerp­odest installier­t. Die Umstellung von fixen Sitz- auf modulare Sitz-/Stehplätze wird in der Winterpaus­e umgesetzt.

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PRIVAT Fans klagen über eingeschrä­nkte Sicht aufs Spielfeld
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GEPA /BAUER Unmut in der Nordkurve: „Stadion neu in Liebenau? Ausschauen tut’s wie in der Karlau“

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