Stillstand ist für Hirner ein Fremdwort
Die Kombinierer starten am Wochenende mit dem Sommer-Grand-Prix. Die steirischen Top-Athleten setzten in der Vorbereitung unterschiedliche Schwerpunkte.
Ein Sommer-Grand-Prix der Nordischen zieht in der öffentlichen Wahrnehmung nicht die allergrößte Aufmerksamkeit auf sich, doch dient er den Athleten in der Saisonvorbereitung als ideale Standortbestimmung. Die Skispringer sind bereits vergangene Woche in Courchevel mit einem Doppelpack von Stefan Kraft erstmals abgehoben, die Kombinierer legen dieses Wochenende in Tschagguns mit einem Mixed-Team-Bewerb sowie zwei Einzelwettkämpfen auf der Normalschanze los. Weitere Stationen sind Oberstdorf (28. August) und Chaux Neuve (31. August und 1. September).
der Partie sind aus steirischer Sicht Lisa Hirner, Laura Pletz sowie FranzJosef Rehrl, Martin Fritz und Sebastian Brandner. „Ich bin soweit fit. Obwohl ich auch bei der Polizei die Schulbank drücken musste, konnte ich im Vergleich zum Vorjahr intensiver trainieren. Jetzt bin ich auf den ersten Vergleich mit der Konkurrenz gespannt“, sagt Hirner, die sich nach dem Saisonende im Frühjahr auch Auszeiten gegönnt hat. „Ich war am Gardasee Rennradfahren, mit der Familie in Trondheim und eine Woche in Kroatien zum Surfen und Segeln.“Also auch kein Stillstand in der raren Freizeit? „Tage, an denen ich Ruhe gebe, sind die Ausnahme“, lächelt die Eisenerzerin.
In der Vorbereitung lag der Fokus der 20-Jährigen auf dem Skispringen. „Im Langlaufen hat es immer recht gut gepasst, auf der Schanze gilt es, die Lücke zu den Norwegerinnen weiter zu schließen“, sagt Hirner, die als Saisonziel die Ende Februar startende nordische WM in Trondheim ausgibt: „Es ist bereits meine dritte Weltmeisterschaft und ich hoffe auf meine erste Einzelmedaille.“
Bei den Herren ist Rehrl wieder der größte weiß-grüne Hoffnungsträger. „In der Vorbereitung lag mein Fokus auf dem Skispringen. Ich habe beim Material einiges umgestellt, vom Setup her läuft es jetzt besser, sagt der Ramsauer, der mit der Mannschaft bereits einen Trainingskurs in Lillehammer und Trondheim in den Beinen hat. „Hinsichtlich WM war das ganz gut, weil man beim Training mehr merkt, was es für die Schanze braucht. Die große in Trondheim liegt mir“, betont der 31-Jährige.
Hinsichtlich Medaillenchancen gibt sich Rehrl jedoch zurückhaltend: „Das ist ein hochgestecktes Ziel. Die WM hat eigene Gesetze, alle sind nervös, viel hängt von der Tagesform ab. Aber es wird sich eh schon während der Saison abzeichnen, wer die Kandidaten für eine Medaille sind“, sagt der mittlerweile vierfache WM-Bronzene, der innerhalb des ÖSV durchsetzen konnte, dass die Ramsau einen eigenen Stützpunkttrainer bekommt. Und das ist Ex-Biathlet Harald Lemmerer. „Das Krafttraining wird zwar nach der ersten Trainingsgruppe ausgerichtet, doch können alle steirischen Kombinierer mitmachen.“
Der Murauer hat zuletzt den Schwerpunkt auf den Ausdauerbereich gelegt. „Da ist es im Vorjahr nicht so gut gelaufen“, weiß der 29-Jährige, der es sich für die kommende Saison zum Ziel gesetzt hat, „konstant in die Top zehn zu kommen. Letzte Saison haben mir immer rund zehn Sekunden gefehlt, um in der Ergebnisliste gleich zehn bis 15 Plätze weiter vorne zu sein. Diese zehn Sekunden auf zehn Kilometer herauszuholen, sollte möglich sein.“Vor allem, weil Fritz im Gegensatz zur letztjährigen Saisonvorbereitung „heuer nicht durch meinen Hausbau und das Schreiben der Masterarbeit abgelenkt“ist.