Konzertgenuss mit Minus von 1700 Euro
Ticketbetrug: Musikfans über den Tisch gezogen, Konsumentenschützer warnen.
Es war ein steiniger Weg für den Coldplay-Fan Wolfgang H., um die Band live in Wien zu erleben. Gleich zweimal wurde der Steirer nämlich von Betrügern auf einer Internet-Verkaufsplattform über den Tisch gezogen. „Insgesamt hat mich das Ganze 1700 Euro gekostet“, erzählt H. der Kleinen Zeitung. Mittlerweile ermittelt die Polizei gegen einen Kärntner.
Um in den vollen Genuss zu kommen, orderte H. für das Konzert der Briten im HappelOval anfangs zwei VIP-Tickets zum (regulären) Preis von je 499 Euro. Doch weder erhielt er die Tickets noch hörte er jemals wieder etwas vom Verkäufer. Beim zweiten Versuch war er vorsichtiger: „Der Verkäufer erschien wirklich seriös, der Kontakt lief über seine Firmenadresse. Er hat mir sogar einen unterzeichneten Kaufvertrag zukommen lassen.“Dass dieser das Papier nicht wert war, auf dem er stand, stellte sich erst heraus. Denn: „Plötzlich bekam ich nach meiner Anzahlung von 700 Euro nur mehr eine Abwesenheitsnotiz, der Mann war nicht mehr zu erreichen.“Auf Nachfrage bei der Firma hieß es einen Tag vor dem Konzert, dass der Mann seine Signatur gefälscht habe (er ist kein Magister, wie von ihm angegeben) und er dort gar nicht mehr arbeite. H. ist nicht alleiniges Opfer, wie sich nach dem Konzert herausstellte – mehr als 30 (!) Personen sollen nur auf diesen Verkäufer hereingefallen sein. Zum Happy End: Erst als Coldplay bereits in Wien weilten, ergatterte H. Karten: „Auf der offiziellen TicketmasterSeite wurden plötzlich Restplätze frei.“
Genau dahingehend lautet der Rat der Konsumentenschützer von der Arbeiterkammer Steiermark: „Kaufen Sie bei offiziellen Ticketanbietern, die vom Veranstalter empfohlen werden“, so Bettina Schrittwieser, Leiterin der Abteilung Konsumentenschutz. Wenn Fans wegen des „Ausverkauft“-Schildes auf Verkaufsplattformen ausweichen, ist Vorsicht geboten. „Beim ZweitTicketverkauf gibt es immer ein Risiko“. Dort wird ein Privatvertrag abgeschlossen. „Hier kommen deshalb die Schutzbestimmungen des Verbraucherrechts nicht zum Tragen.“Einzige Chance: „Kaufen Sie auf Plattformen nur mit Käuferschutz-Option.“