Kleine Zeitung Steiermark

„Publikum wird uns Extrapush geben“

Die österreich­ischen Basketball-Nationalte­ams starten heute in die 3x3-EM in Wien.

- Von Philip Edlinger Die Männer –

Was auf den Straßen New Yorks in den 50erJahren des vergangene­n Jahrhunder­ts begann, hat sich inzwischen zu einer Trendsport­art entwickelt, die diese Woche in Wien bis zu 4000 Fans pro Spiel anziehen wird. Die Rede ist vom Basketball-Format „3x3“. Das Spiel ist rasch erklärt: Je drei Cracks pro Team spielen unter einem Korb, eine Partie dauert maximal zehn Minuten. Schneller beendet ist sie dann, wenn eine Mannschaft vor Ablauf der Zeit 21 Punkte erzielt.

Und Österreich und seine Athleten sind maßgeblich an der schnellen Weiterentw­icklung von „3x3“beteiligt. Im Vorjahr war Wiens Rathauspla­tz Kulisse für die Weltmeiste­rschaft, von heute bis Sonntag misst sich Europas Elite auf der Kaiserwies­e vor dem Riesenrad bei der EM. Unterstütz­t von Tausenden Fans im Prater, soll es auch für die rot-weiß-roten Auswahlen weit gehen. „Wir wollen unsere Gruppe überstehen, die mit Spanien und Aserbaidsc­han nicht gerade einfach ist, immerhin waren beide Teams bei Olympia“, gibt Alexia Allesch das Ziel der Frauen vor.

Allesch ist eine der ganz großen Hoffnungen im heimischen Basketball, schließlic­h absolviert­e die in den USA geborene Kärntnerin gerade ihr erstes Profijahr im „herkömmlic­hen“Basketball in Luxemburg. „Und ich wechsle zur kommenden Saison auch nach Deutschlan­d, werde in Marburg spielen“, sagt sie stolz.

Internatio­nal erfahren, im „3x3“, aber vor allem auch im Fünf-gegen-Fünf in der Halle, ist die Steirerin im vierköpfig­en Team: Simone Sill von UBI Graz. Sie spielte schon in Spanien, Deutschlan­d und Island, ehe sie wieder nach Hause fand und jetzt in den Nationalte­ams zu den Stammkräft­en zählt, egal ob unter einem oder zwei Körben. „Mir haben diese Erfahrunge­n sehr viel gegeben, basketball­erisch, aber auch als Lebensschu­le“,

sagt Sill, die heute zumindest ein Gruppenspi­el gewinnen und so in die K.o.-Phase einziehen will. „Wir haben in den letzten drei Wochen sehr gut zusammenge­funden, sind stets besser geworden und haben bei einem Turnier in Baku Rang sechs geholt, was schon stark war. Aserbaidsc­han ist in unserer Gruppe der wohl schlagbare­re Gegner, die wollen wir gleich zum Auftakt (17.15 Uhr) besiegen und dann gegen Spanien (19.20 Uhr) schauen, was drinnen ist“, sagt Sill, neben der noch Anja Fuchs-Robetin und Rebekka Kalaydjiev, die kommende Saison nach Graz wechselt, im Aufgebot stehen.

Das Heimpublik­um soll Österreich nach vorne peitschen. „Darauf freuen wir uns wirklich schon wahnsinnig, die sollen

uns den Extrapush verleihen“, sagt Sill. Übrigens: Obwohl sich die vier Damen schon länger kennen, in dieser Formation haben sie noch nie zusammenge­spielt. „Aber wir haben uns super kennengele­rnt und finden uns am Platz, sind wirklich gut aufgestell­t“, freut sich Allesch.

Toni Blazan, Nico Kaltenbrun­ner, Enis Murati und Fabio Söhnel – haben auch eine Top-Platzierun­g im Visier, träumen von der EM-Medaille daheim. Sie spielen am Samstag gegen Aserbaidsc­han (17.15 Uhr) und die Niederland­e (19.20 Uhr). Für die Para-Auswahl geht es zur „Prime Time“gegen Tschechien (20.15 Uhr), Polen und Spanien (jeweils Freitag), sowie zum Abschluss gegen Portugal (Samstag).

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MICHAEL MEINDL/FIBA Alexia Allesch ist künftig auch Profi in Deutschlan­d
 ?? ÖOC ?? Simone Sill spielt aktuell für Heimatklub UBI Graz
ÖOC Simone Sill spielt aktuell für Heimatklub UBI Graz
 ?? APA ?? Eröffnet wurde die EM von den rot-weiß-roten Athleten gemeinsam mit Sportminis­ter Werner Kogler in Wien
APA Eröffnet wurde die EM von den rot-weiß-roten Athleten gemeinsam mit Sportminis­ter Werner Kogler in Wien

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