Bergretter in der Not
Die Bergretter im Bezirk Liezen waren in der letzten Woche trotz Starkregen und Sturm im Dauereinsatz. Allen voran Einsatzleiter Norbert Pichler.
Der Berg ist unberechenbar. Immer wieder gelangen auch erfahrene Bergsteiger und Bergsteigerinnen an ihre Grenzen. Kommt es einmal hart auf hart, ist auf die Berg- rettung Verlass. Siehe Norbert Pichler, Einsatzleiter der Berg- rettung Kleinsölk. Allein in den letzten zwei Wochen war der 44-Jährige bei sechs Einsätzen, entweder durch Planung oder im Einsatz vor Ort beteiligt. Etwa bei der Suche nach dem Literaten Bodo Hell. „Die Planung allein braucht da schon einen ganzen Tag und dann ist man mit einem 65-köpfigen Team von 11 Uhr nachts bis 5 Uhr morgens unterwegs.“
Hauptberuflich ist der in Schladming ansässige Notfallsanitäter. „Aber ich war schon immer gerne in den Bergen unterwegs“, sagt Pichler. Die Kombination aus Hobby und der Leidenschaft, Menschen zu helfen, trifft sich genau in der ehren- amtlichen Tätigkeit bei der Bergrettung. Seit 2017 ist Pich- ler auch Referent der Hundestaffel. Seinen Border Collie Finn hat er bei der Bergret- tung selbst zum Lawinen- hund ausgebildet. „Jetzt habe ich einen tollen Begleiter im Sommer wie im Winter“, sagt er stolz.
Gerade in der Steiermark haben die wetterbedingten Einsätze stark zugenommen. Die Gewitter seien so markant geworden und zögen so schnell auf, dass die Menschen immer wieder davon überrascht werden. „Oft rufen die Leute auch die Rettung, weil sie ihre eigene Kondition überschätzt haben.” Um beim Job als Rettungssanitäter und dem Ehrenamt als Bergretter nicht den Überblick zu verlieren, braucht es Menschen, die einem im Alltag den Rücken stärken. „Ich habe eine Familie, die mich sehr unterstützt. Ohne sie würde es nicht gehen”, nickt der dreifache Vater. Ob sich die Kinder oft Sorgen machen? Pichler antwortet lachend: „Das Wichtigste für sie ist, dass der Hund heil nach Hause kommt.“