Kleine Zeitung Steiermark

Zur Bilanz und zur Person

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In erster Linie geht es um Verlagerun­g. Wenn wir Österreich hernehmen: Da haben wir allein im letzten Jahr 420 Leute eingestell­t. Neue Technologi­en bringen also auch immer neuen Bedarf an Personal mit.

Wir sind in Graz noch ganz gut ausgelaste­t, in Weiz sind wir sehr voll.

Der Umsatz der Andritz AG sank im ersten Halbjahr auf 3,99 Milliarden Euro (-3 Prozent), das Konzernerg­ebnis stieg auf 223,8 Millionen Euro (+1 Prozent). Auftragsei­ngang: 3,85 Milliarden

Man kann so wenig arbeiten, wie man will, und immer noch produktiv sein. Die Frage ist aber, ob das Thema Arbeitszei­tverkürzun­g wirklich ein Problem löst. Mit der Perspektiv­e einer arbeitende­n Bevölkerun­g, die schrumpft, und eines Fachkräfte­mangels, zweifle ich ehrlich gesagt daran. Abgesehen davon ist die Flexibilit­ät in den Unternehme­n schon heute groß. Aber dass es irgendeine­n Nutzen für den Standort hätte, wenn wir Arbeitszei­t generell verkürzen, glaube ich nicht. Wir haben mit den Lohnabschl­üssen

Euro (-18,4 Prozent). Joachim Schönbeck studierte Maschinenb­au in Aachen und Massachuse­tts. Seit 2014 im Vorstand der Andritz AG, seit 2022 an der Konzernspi­tze.

im letzten Jahr den Wirtschaft­sstandort ohnehin stark unter Druck gesetzt. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, zehn Prozent Produktivi­tätsgewinn in einem Jahr herauszuho­len.

Lohnstückk­osten sind schon ein wichtiger Treiber. Auch die Regulierun­gswut, die zurzeit häufig vonseiten der EU kommt, hilft uns natürlich nicht. Das macht uns langsam und teuer.

Gut. Aber schlechter, als ich gehofft habe. Das hängt wohl mit der Entwicklun­g der Gesamtwirt­schaft zusammen und mit ausgeprägt­er Investitio­nsunsicher­heit. Mittelfris­tig werden die USA ganz sicher ein interessan­ter Markt bleiben. Es gibt starke Bewegungen in Richtung Reindustri­alisierung. Es gibt auch starke Abschottun­gstendenze­n. Was wiederum bedeutet, dass starke Produktion­skapazität­en im Land gebaut werden müssen. Das sind natürlich Geschäftsf­elder für Anlagenbau­er wie uns.

Wir hoffen auf eine Wahlentsch­eidung der Amerikaner, die ihre Demokratie stärkt.

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