„Auflassung kommt nicht infrage“
Die beschädigte Trasse der Übelbacherbahn soll saniert werden. Vize-LH Lang erteilt Deutschfeistritzer Ortschef eine Abfuhr.
Nach den verheerenden Unwettern Anfang Juni in Deutschfeistritz musste die Übelbacherbahn vorübergehend ihren Betrieb einstellen. Denn: Die Schienen wurden durch die Wassermassen des direkt angrenzenden Bachs beschädigt. Auch mehr als einen Monat nach den Unwettern können keine Züge über die Schienen rollen.
Ein Umstand, der laut den Steiermärkischen Landesbahnen, die die Übelbacherbahn betreiben, noch länger so bleiben wird. „Aufgrund des Schadensausmaßes ist es nicht möglich, die Strecke noch während des Sommers in Betrieb zu nehmen“, sagt Direktor Roland Kiss. Das Ziel sei es aber, die Bahn im Laufe des Herbstes für den Betrieb freizugeben. Bis dahin muss allerdings noch einiges investiert werden. Das Schadensausmaß beträgt 3,4 Millionen Euro.
Ob es sinnvoll ist, die Schienen zu restaurieren und Züge überhaupt wieder von Peggau über Deutschfeistritz nach Übelbach rollen zu lassen, ist dabei allerdings nicht für alle in Stein gemeißelt. Der Deutschfeistritzer Bürgermeister Michael Viertler (ÖVP) hat sich bereits kurz nach den Unwettern dafür ausgesprochen, die Bahn aufzulassen und den Platz, den die Schienen aktuell in Anspruch nehmen, für eine Renaturierung des Baches zu verwenden – und so besser gegen Hochwasser gewappnet zu sein. Für die 10,2 Kilometer lange Strecke würde er etwa dafür plädieren, die Ersatzbusse, die derzeit im Einsatz sind, auszubauen. Ein Vorschlag, der er bereits 2016 machte, als acht Übergänge der Bahn durch eine Gesetzesänderung restauriert werden mussten.
Eine Idee allerdings, die in Übelbach keinen Anklang findet. „Wir sind sehr froh, dass wir die Bahn haben und sind mit unserem Schülertransport darauf angewiesen, dass die Kinder einen guten Weg zur Schule und nach Hause haben“, sagt die Übelbacher Vizebürgermeisterin Sonja Zuser (ÖVP). Zudem würden viele Menschen die Bahn für Arztbesuche und Einkäufe nutzen. „Wir gehen davon aus und hoffen, dass uns die Bahn als Transportmittel erhalten bleibt. Ein Ersatz mit Bussen wäre nicht das gleiche“, meint Zuser. Die Steiermärkischen Landesbahnen möchten sich unterdessen zu dem Vorschlag einer Auflassung nicht positionieren. Im Vorjahr sei sie von 314.328 Fahrgästen genutzt worden.
Deutliche Worte findet Verkehrslandesrat Anton Lang