Einsatzleiter kündigt per Nachricht Rücktritt an
Bad Waltersdorf: Der Bürgermeister soll der örtlichen Feuerwehr schwere Fehler beim Hochwassereinsatz vorgeworfen haben.
Fünf Tage nach den schweren Unwettern in der Oststeiermark steht immer noch eine dunkle Wolke über Bad Waltersdorf: Eine WhatsApp-Nachricht, ausgeschickt an 65 Mitglieder der örtlichen Feuerwehr, sorgt für Diskussionen. Darin wird in wenigen, aber sehr direkten Zeilen der Rückzug von Josef Pferschy angekündigt, der den Unwettereinsatz in Bad Waltersdorf geleitet hat.
Versandt wurde die WhatsApp-Nachricht (sie wurde auch der Kleinen Zeitung zugespielt) am vergangenen Dienstag durch den Bad Waltersdorfer Feuerwehrchef Christian Neuhold: „Aufgrund von schweren Vorwürfen und Beschimpfungen in der Öffentlichkeit bezüglich des Hochwassereinsatzes gegen die Feuerwehr und OBI Josef Pferschy durch Bürgermeister Josef Hauptmann, hat Pferschy sein Amt bis zur vollständigen Aufklärung zurückgelegt“. Auch eine öffentliche Entschuldigung fordert Pferschy in dieser Nachricht.
Geht es nach dem Schreiben, so soll der Bürgermeister öffentlich scharfe Kritik an der Feuerwehr geübt haben, etwa: „Fehler in der Einsatzführung, gewisse Häuser in Leitersdorf nicht beziehungsweise zu wenig geschützt zu haben“. Die Feuerwehr habe zudem Schuld an der Überschwemmung der Schule und sei verantwortlich dafür, dass das Rückhaltebecken entleert wurde.
Neuhold bestätigt den Versand der Nachricht, möchte sich aber nicht dazu äußern. Zu groß sei der Ärger und zu angespannt gerade das Verhältnis zwischen Feuerwehr und Gemeinde. Hauptmann kennt die feuerwehrinterne Nachricht. Die Vorwürfe weist er entschieden zurück. „Ich bin mir keiner Schuld bewusst, habe nie jemanden für irgendetwas verantwortlich gemacht oder persönliche Schuld zugewiesen“. Zuletzt waren Gerüchte hochgekocht, wonach sich Hauptmann nach den angeblich von ihm erhobenen Vorwürfen aus dem Amt zurückziehen werde. „Das ist absoluter Blödsinn. Ich bin seit 22 Jahren im Amt und weiß, wie ich mit solchen Situationen umzugehen habe“.
Hauptmann beruft sich auch auf ein Gespräch mit Bezirkshauptfrau Kerstin RaithSchweighofer: „Sie hat sich sogar bei mir entschuldigt, dass hinsichtlich des Rückhaltebeckens in der Kommunikation vonseiten des Landes Fehler gemacht wurden“. Raith-Schweighofer möchte dazu keine Stellungnahme mehr abgeben. Am