Sie macht Kunst zugänglich
Monika Holzer-Kernbichler (51) war eine der ersten Kunstvermittlerinnen in der Steiermark. Heute macht sie sich für ihren Berufsstand stark.
Wie vermittelt man Kunst und wie geht man auf die Interessen des Publikums ein? Das sind Fragen, mit de- nen Monika Holzer-Kernbich- ler seit mehr als 30 Jahren täg- lich konfrontiert ist. Denn sie war eine der ersten Kunst- und Kulturvermittlerinnen in Graz. Heute leitet sie die Kunst- und Kulturvermittlung im Kunsthaus und in der Neuen Galerie Graz. Dabei geht es vor allem darum, das Publikum ins Boot zu holen und die Kunst zur Bühne für gesellschaftliche Debatten zu machen.
Denn: „Sammeln, Bewahren und Forschen sind sehr wichtig. Aber in einem modernen Verständnis der Museumsarbeit muss man sich dem Publikum öffnen und dessen Bedürfnisse berücksichtigen“, sagt die 51-Jährige.
Genau das versucht Holzer-Kernbichler zusammen mit ihrem Team anhand von partizipativen Formaten, Ateliers und Kunst- stammtischen. „Jedes Ge- spräch öffnet neue Räume und man kann sich ständig weiter- entwickeln und vom Publi- kum lernen“, meint die Graze- rin, die an mehreren Universi- täten als Lektorin für Kunst- geschichte tätig ist.
Neben ihrer Tätigkeit
als Kunstvermittlerin setzt sie sich auch aktiv für ihren Berufsstand ein. Denn Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler zu beschäftigen ist hierzulande nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. „Ich wünsche mir, dass sich die Kunstvermittlung in Österreich so weit etabliert, dass es keine Frage mehr ist, ob man eine Kunstvermittlerin anstellt, dass sie fair bezahlt wird und dass es eine einheitliche Ausbildung gibt“, so Holzer-Kernbichler. Denn eine solche Ausbildung gibt es bisher nicht.
Daher versucht die 51-jährige Steirerin, ihr Engagement als Mitglied des Museumsbeirates des Bundesministeriums für Kunst und Kultur und als Vertreterin des Österreichischen Nationalkomitees des Internationalen Museumsrates nach außen zu tragen.