Kleine Zeitung Steiermark

Biden überrascht Freund wie Feind

Ohne Trump direkt zu nennen, warnte der US-Präsident vor seinem Herausford­erer.

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oe Biden sprach ohne Teleprompt­er und verhaspelt­e sich nicht. Bei seiner „State of the Union“-Rede wirkte der USPräsiden­t überrasche­nd agil. Inhaltlich begann er außenpolit­isch, die Ukraine wolle er weiter unterstütz­en: „Die Geschichte beobachtet Amerika.“Sein Vorgänger aber (Biden nannte Donald Trump nicht beim Namen) will die Nato, die von den USA gegründet wurde, um den Frieden zu erhalten, verlassen und habe zu Putin gesagt, der könne in Europa machen, was er wollte. Amerikanis­che Soldaten in die Ukraine zu entsenden, schloss er aus. Zudem prangerte er die dramatisch­e Lage im Gazastreif­en an, versprach mehr humanitäre Hilfe und rief Israel zu einem besseren Schutz von Zivilisten auf.

Biden versprach, gegen „Shrinkflat­ion“(Produkte werden zum gleichen Preis, aber

Jmit weniger Inhalt verkauft) und überhöhte Kreditkart­enund Telefongeb­ühren vorzugehen. Zwei Millionen neue Wohnungen sollen die Mieten sinken lassen. Zur Immigratio­n sagte er, dass er einen Gesetzesen­twurf vorgelegt habe, die Grenze zu sichern, den die Republikan­er abgelehnt hätten. Der Supreme Court, der Abtreibung­sverbote ermöglicht hatte, wisse nicht, wie viel Macht Frauen hätten, er wolle gegen diese Verbote vorgehen.

Biden betonte, dass die Wirtschaft boome, es gebe Millionen neue Jobs, steigende Löhne. Er habe Studentend­arlehen gestrichen und Medikament­enpreise gesenkt. Er kündigte entschloss­enes Vorgehen gegen den Klimawande­l und die Waffengewa­lt an und versprach eine Mindestste­uer von 25 Prozent für Millionäre in den USA.

Eva Schweitzer, New York

Joe Biden: „Die Geschichte beobachtet Amerika“

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APA/AFP

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