Anrainer: „Wären zwischen Großbauten eingezwickt“
Nahe des ORF-Parks fürchten Anrainer zweistöckige Wohnblocks und einen Verlust der Lebensqualität.
Kleine Einfamilienhäuser mit liebevoll gepflegten Gärten, ruhige Straßen: Die Gegend südwestlich des ORFParks, rund um Wittenbauerstraße, Harmsdorfgasse und Neufeldweg, ist eine typische Wohngegend. Nun gibt es aber Unruhe im Idyll. Denn der Flächenwidmungsplan 4.08, dessen Entwurf gerade in Auflage ist, sieht im Gebiet eine Erhöhung der Baudichte von 0,4 auf 0,6 vor. Nach der Änderung wären hier dreigeschoßige Mehrfamilienhäuser mit bis zu zwölf Wohnungen pro Haus möglich. Einen „massiven Verlust der Lebensqualität“befürchten die Anrainer um die Familien Babcicky, Pilz, Meixner/Stolte und Schneeberger. Und dass ihre Häuser „zwischen den Großbauten eingezwickt“werden könnten – wie auch weniger Sonnenlicht, weniger Grün und mehr Verkehr.
„Es kann nicht sein, dass die Ein- und Zweifamilienwohnhäuser vernichtet werden und deren Bewohnerinnen und Bewohner systematisch aus der Gegend vertrieben werden“, meint Heimo Babcicky stellvertretend für die Nachbarn: „Investoren warten nur darauf, hier ihre Gewinne zu machen. Die alteingesessene Bevölkerung interessiert niemanden.“Viele der Anrainer fordern daher mit Einwendungen eine Beibehaltung der Dichte von maximal 0,4. Rund 150 Personen und damit die Mehrheit haben sich laut Babcicky bereits zur Initiative bekannt.
Die Bebauungsdichte war in der letzten FläWi-Version auf 0,4 gesenkt worden, nun soll sie also wieder steigen. Das erklärt Stadtplanungschef Bernhard Inninger mit der Anbindung an den öffentlichen Verkehr: Diese war zuletzt nicht im entsprechenden Ausmaß gegeben, was sich aber inzwischen geändert hat: „Mit der Buslinie 66 gibt es hier nun eine Öffi-Anbindung der Kategorie 1“, sagt Inninger. Er könne sich aber gut erinnern, dass die Verminderung der Baudichte damals ebenso für Proteste gesorgt hatte – da hatten Anrainer eine Wertminderung ihrer Grundstücke befürchtet.
Nina Müller