Frühstart in den Frühling
Am Aschermittwoch wird es wärmer. Welchen Einfluss die milden Temperaturen auf die Skigebiete haben.
Die ungewöhnlichen Temperaturen brechen mit großer Wahrscheinlichkeit den nächsten Rekord. Davon gehen Meteorologen der Geosphere Austria aus: „Der Februar ist auf Rekordkurs und deutlich zu warm“, sagt Hannes Rieder (siehe auch Artikel rechts). Entlang der Alpennordseite soll es heute zwar noch einmal bis zu zehn Zentimeter schneien, etwa auf der Planai, dem nördlichen Präbichl oder der Veitsch, doch am Aschermittwoch muss sich der Winter in der Steiermark und in Kärnten vorerst geschlagen geben. Die Wettervorhersage des Experten: bis zu acht Grad plus auf 2000 Metern Höhe.
In den Skigebieten macht man sich darüber keine Sorgen. Die Seilbahnbetreiber sind für die steirischen Semesterferien gerüstet, es liegt genug Schnee auf den Skipisten. Fabrice Girardoni, Obmann der steirischen Seilbahnen
und Geschäftsführer der Stuhleck-Bergbahnen, sieht in dem milden Wetter „keine Bedrohung für die Pisten“. Auch in den kleinen Skigebieten ist man positiv gestimmt, darunter in St. Jakob im Walde, in Gaal oder am Kreischberg. „In der letzten Woche war es zwar überdurchschnittlich warm, aber wir stehen nicht vor einem Schneeproblem“, sagt Girardoni.
Dem schließt sich Planai-Chef Georg Bliem an: „Wir sind auf einem hohen Niveau unterwegs, haben eine hohe Besucherzahl und sind zuversichtlich, dass das so bleibt.“Lediglich das Wochenende vor Fasching ist traditionell weniger stark besucht: „Ich glaube, das hat damit zu tun, dass die Leute daheim feiern. In dieser Woche sieht es schon wieder ganz anders aus.“Im Februar strömen jährlich rund 20 Prozent aller Wintergäste in die Steiermark, knapp ein Viertel aller Nächtigungen findet statt. Die Gäste kommen sowohl aus dem In- und Ausland, etwa aus Deutschland, Ungarn, Tschechien, Holland oder Dänemark. Auch heuer hofft Seilbahnbetreiber Bliem auf einen starken Februar. Vor dem warmen Wetter fürchtet er sich jedenfalls nicht, trotzdem wünscht er sich lieber Schnee von oben als aus der Kanone.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Kärnten ab. „Die Wiener Woche war eine Sensation und so gut gebucht wie noch nie“, gibt sich Fritz Gambs von den Bergbahnen Turracher Höhe euphorisch. Die kommende Woche sei durch die Ferienzeit in Bayern und den Niederlanden gleich wichtig und auch aktuell läuft es zufriedenstellend. Bei bis zu 15 Zentimetern Neuschnee heißt es von Gambs: „Der Winter ist
Wir sind auf einem hohen Niveau unterwegs. Georg Bliem Planai-Chef
angerichtet.“Über eine gute Buchungslage freut sich auch Hansjörg Pflauder, Vorstand der Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen: „Wir blicken mehr als zufrieden auf den Verlauf der aktuellen Wintersaison. Auf einen außerordentlich starken Jänner folgte ein ebenso starker Start in die Semesterferien.“
So auch die Rückmeldung aus Kärntens größtem Skigebiet, dem Nassfeld. „In der Faschingswoche
läuft es nach einer sehr starken Wien-Woche weiterhin sehr gut“, schildert NassfeldBergbahnen-Vorstand Christian Krisper. Man sei sehr gut gebucht und will bis zum 4. April durchfahren. Höhere Plusgrade wie in den kommenden Tagen kenne man aus vielen Vorsaisonen. Hoch genug liegt auch die Hochrindl: „Die Pisten sind in einem sehr guten Zustand. Durch den großen, neuen Speicherteich gibt es keine Engpässe“, betont Geschäftsführerin Alexandra Bresztowanszky. Erwischt habe es lediglich die Langlauf-Loipen.
Ob auf das warme Wetter noch einmal Schnee folgen wird, sei aus jetziger Sicht schwer zu sagen. Die Prognosen fallen aktuell sehr unterschiedlich aus. „Ganz abschreiben sollte man den Winter aber nicht“, betont Meteorologe Hannes Rieder. Die frostigen Tage seien zwar vorbei, aber bis Ostern könne sich noch was tun. „Mit einem erneuten Wintereinbruch muss man bestimmt noch einmal rechnen.“
Wiener Woche war eine Sensation und so gut gebucht wie noch nie.
Fritz Gambs Bergbahnen Turrach