Am Ball der Technik tanzen die Algorithmen
Am Freitagabend steht der Congress in Graz wieder ganz im Zeichen der Technik. Heuer geben die Informatiker und biomedizinischen Techniker den Takt vor.
Am traditionellen Ball der Technik (26. Jänner) trifft Wissenschaft auf Ballflair in Ball mit historischen Wurzeln: Der Ball der Technik ist in Graz seit mehr als 160 Jahren nicht mehr wegzudenken. Unter dem Motto „Tanz der Algorithmen“trifft heuer abermals Technik auf elegantes Ballflair. Der Einlass in den Grazer Congress startet um 19:45 Uhr, offizielle Eröffnung ist um 21 Uhr. Bei keinem Ball fehlen darf die Polonaise. Der Ball der Technik wartet mit einer klassischen und einer modernen Polonaise der Tanzschule Conny & Dado auf. Eine Besonderheit: Es werden sich auch Roboter unter die Gäste mischen.
Ein besonderer Höhepunkt des Balls wird laut dem Vorsitzenden des Ballkomitees Ferdinand Hofer auch die Mitternachtseinlage werden. Da wird der deutsche Musiker und Komponist Andreas Woyke gemeinsam mit der Tanzfabrik für eine Kombination aus modernen
EKlängen und besonderen Tanzeinlagen sorgen. Musik spielt freilich den ganzen Ballabend lang eine wichtige Rolle. Sechs Musikgruppen sorgen für den guten Ton.
Nicht wegzudenken vom Ball der Technik sind die technischen Themenräume. Diese werden von der federführenden Fakultät gestaltet. „Seit 15 Jahren ist jedes Jahr eine andere Fakultät der Technischen Universität im Vordergrund“, erzählt der Vorsitzende des Ballkomitees, Ferdinand Hofer. Heuer wird der Themenraum von der Fakultät für Informatik und biomedizinische Technik gestaltet. Dabei steht vor allem die Interaktivität und Aktualität im Vordergrund. So dreht sich im Themenraum unter dem Titel „inclusive intelligence“alles um das Thema künstliche Intelligenz. So können Ballgäste mithilfe künstlicher Intelligenz ihr Gesicht als „deep fake“auf das Gesicht
des TU-Rektors Horst Bischof projizieren. Zudem wird gezeigt, wie mithilfe von künstlicher Intelligenz auch Laien ganz einfach das Klavierspielen lernen können, ohne Noten zu lesen.
Neben der künstlichen Intelligenz steht auch die Sicherheit im Netz im Fokus des Themenraums. Hierbei wird das „unsicherste Handy des Balls“gesucht. Wer sich traut, der kann sein Handy auf den Schutz vor Angriffen überprüfen lassen. Geschichtlich interessierte Gäste dürfen sich zudem als Archäologen versuchen und ein virtuelles Marmorartefakt wieder zusammensetzen. In der FH Lounge zeigt die Informatikabteilung der FH Joanneum mit interaktiven Elementen wie Rätsel und Quizzen auf.
Während moderne Forschung am Ball eine wesentliche Rolle spielt, baut man auch auf die langjährige Tradition. „Der Ball musste sich in den über 100 Jahren
anpassen, da hat es auch einige Brüche gegeben. Aber die Tradition, dass Absolventenverein der TU Graz und die Studierenden das Heft in die Hand nehmen, die ist geblieben“, erzählt Hofer. Besonders stolz ist man bis heute auf das Lob von Erzherzog Johann, der dem ersten dokumentierten Ball der Technik in Graz im Jahr 1858 beigewohnt hatte.
Wer in die Fußstapfen von Erzherzog Johann treten möchte, aber noch keine Karten für das Ballspektakel hat, muss auf ein kleines Wunder hoffen. Denn die 2300 Ballkarten sind bereits ausverkauft. An der Abendkasse wird es laut Hofer höchstens noch Restkarten geben, die aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen kurzfristig zurückgeben werden. Wer sein Glück dennoch versuchen möchte, der sollte 66 Euro in bar eingesteckt haben: An der Abendkasse ist nur Barzahlung möglich.