„Ich musste ihn töten, um aufzuwachen“
Steirerin wollte in ihrer Psychose Vater mit Luftdruckpistole töten und Patientin erwürgen. Geschworene entschieden auf Einweisung.
Warum ist sie grundlos auf ihren Vater losgegangen, um ihn zu töten? Warum hat sie versucht, ihre Mitpatientin am LSF zu erwürgen? Weil die Frau psychisch krank ist und eben unter dem Einfluss dieser Krankheit die Taten begangen hat“, eröffnete Staatsanwältin Ines Eichwalder am Mittwoch den Prozess am Straflandesgericht. Im Mittelpunkt stand eine 34-Jährige, die im Sommer 2023 versucht haben soll, zwei Menschen zu töten.
Die Betroffene war früher cannabisabhängig, seit der Geburt ihres Kindes ist sie nach eigenen Angaben clean. Mit der Versorgung des Buben war sie aber im Vorjahr komplett überfordert.
Der Vater der Frau nahm daraufhin sein Enkelkind zu sich. „Ohne jeglichen Anlass richtete sie dann die Luftdruckpistole auf den Vater und wollte ihn töten. Als das nicht funktionierte, würgte sie ihn“, beschrieb die Staatsanwältin die Tat. Die Polizei kam und brachte die Frau in die Nervenklinik.
Nach drei Tagen ging die Steirerin dort auf eine andere Patientin
los und würgte diese bis zur Bewusstlosigkeit. Eine Krankenschwester kam zufällig dazu und dachte, die Gewürgte sei bereits tot („Sie war grün und blau. Machte einen letzten Luftschnapper und sackte zusammen“). Während die Ärzte mit der Wiederbelebung beschäftigt waren, flüchtete die Angreiferin. Sie hatte realisiert, was sie getan hatte, und wollte bei einer
Kapelle Suizid begehen. Sie übergoss sich mit Benzin, zündete sich an – auch sie konnte gerettet werden.
Die 34-Jährige versuchte, zu erklären, was passiert war. „Ich hatte den Gedanken, dass ich sie töten muss, weil sie den ‚Frühlingsnarr‘ darstellt“, erklärte sie. Richter Christoph Lichtenberg versuchte näher zu ergründen, was zur ersten Tat geführt hat.