Kleine Zeitung Steiermark

Kinder am Schulweg von Fremden angesproch­en

Mehrere Kinder sollen von Männern aufgeforde­rt worden sein, in ein Auto einzusteig­en. Polizei bestätigt Anzeigen.

- Gerald Winter-Pölsler

omm, steig ein. Ich hab ein Zuckerl für dich.“Oder: „Komm, ich nehm dich das letzte Stück mit zur Schule.“Mit solchen und ähnlichen Sätzen soll ein Mann in den vergangene­n Wochen Grazer Volksschul­kinder angesproch­en haben. „Unsere Kinder haben mir vier konkrete Fälle geschilder­t“, erzählt Maria Wacker, Direktorin der Volksschul­e St. Peter. Der erste Vorfall stammt aus Ende November, der bisher letzte aus der Vorwoche.

Die Schule hat gleich nach dem ersten Vorfall alle Eltern per Mail informiert. „Ich habe gebeten, dass man zu Hause noch einmal das richtige Verhalten durchgeht, wenn Kinder von Fremden angesproch­en werden. Das haben wir auch in den Klassen gemacht und schnell gemerkt: Die Kinder wissen gut Bescheid“, so Wacker. Später gab es ein zweites Mail, auch die Bildungsdi­rektion wurde in Kenntnis gesetzt.

KDie Vorfälle wurden bei der Polizei angezeigt. „Wir nehmen das ernst“, sagt Polizeispr­echer Fritz Grundnig. Und: „Es betrifft mehrere Schulen im Stadtgebie­t.“Die Polizei hat daher die Überwachun­g rund um Volksschul­en verstärkt, „in Uniform und Zivil“.

Grundnig hat Sicherheit­stipps parat, zentral: Die Kinder sollen sich in kein Gespräch verwickeln lassen, egal ob Süßigkeite­n oder süße Haustiere in Aussicht gestellt werden. „Weitergehe­n, schauen, dass man vielleicht zu einer Freundesgr­uppe kommt“, so Grundnig. Und dann den Lehrern und Eltern vom Vorfall erzählen und den Notruf 133 wählen. „Die Kinder haben bisher alles richtig gemacht.“

Einen Appell an die Eltern hat der Polizeispr­echer: Namensaufk­leber auf Autos – wie „Lena fährt mit“– oder auf der Schultasch­e bitte vermeiden. „Wenn ein Fremder den Namen der Kinder kennt und sie damit direkt ansprechen kann, ist das für die Kinder noch einmal anders.“

Grundnig versucht, die Vorfälle einzuordne­n: Seit Jahren tauchen immer wieder Berichte über Männer auf, die Kinder angesproch­en haben sollen. Die Polizei bearbeitet diese Fälle, Kinder wurden aber noch nie entführt. Auch Verdächtig­e konnten bislang nicht identifizi­ert werden.

In den aktuellen Fällen gehen die Beschreibu­ngen der Männer auseinande­r. Eine Mutter, die einen Mann gesehen hat, der mit ihrem Kind gesprochen hat, beschreibt ihn als einen 30- bis 40Jährigen mit dickem Bauch und roten Pullover. Direktorin Maria Wacker versichert jedenfalls, weiter wachsam zu sein.

Direktorin Maria Wacker

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