Falstaff Profi

ERFOLG IST PLANBAR

Thomas Reisenzahn gewährt in der neuen Profi-kolumne wertvolle Einblicke und praxisnahe Tipps zu Controllin­g und Kennzahlen in der Gastronomi­e. Durch gezielte Planung und Analyse zu mehr Effizienz im Betrieb.

- TEXT THOMAS REISENZAHN

CONTROLLIN­G UND KENNZAHLEN IN DER GASTRONOMI­E: EIN UMFASSENDE­R ÜBERBLICK

In der Gastronomi­e ist Controllin­g ein wesentlich­er Bestandtei­l des betrieblic­hen Management­s. Es umfasst die Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblic­hen Abläufe und finanziell­en Prozesse. Die Bedeutung eines effektiven Controllin­gsystems wird durch wirtschaft­liche Unbeständi­gkeit und zunehmende­n Wettbewerb in der Branche noch verstärkt. Eine sorgfältig­e Überwachun­g und Analyse von Kennzahlen ermöglicht es Gastronomi­ebetrieben, ihre Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Rentabilit­ät zu erhöhen.

DER STANDARD STAHR

Der Standard der Abrechnung für Hotels und Restaurant­s (STAHR) wurde entwickelt, um ein einheitlic­hes Berichtswe­sen für die Ferienhote­llerie und Gastronomi­e zu etablieren. Dieser Standard bietet eine strukturie­rte Methode zur Erfassung und Analyse von betrieblic­hen Daten, die für die Erstellung von Benchmarks und Vergleichs­werten unerlässli­ch sind.

KENNZAHLEN IM CONTROLLIN­G DER GASTRONOMI­E

Kennzahlen sind zentrale Elemente im Controllin­g, da sie objektive Messgrößen zur Bewertung der betrieblic­hen Leistung darstellen. Auf der rechten Seite einige der wichtigste­n Kennzahlen, die in der Gastronomi­e Anwendung finden.

BRANCHENTR­ENDS 2024 UND ERKENNTNIS­SE

Die Ergebnisse des Fitness-checks zeigen deutliche Trends:

1. Gop-quote: Kleine Betriebe erreichen im Median eine Gop-quote von 16 %, größere Betriebe fast 25 %.

2. Personalko­sten: Pro Mitarbeite­r:in lagen die Kosten zwischen 38.000 und 45.000 Euro, wobei die Personalko­stenquote im Median bei 35 % liegt.

3. Energiekos­ten: Diese betragen je nach Betriebsgr­öße im Median 2 bis 3 % des Umsatzes.

4. Haubenloka­le: Diese haben die geringsten Betriebser­gebnisse, bedingt durch hohe Pacht- und Mietzahlun­gen sowie hohen Investitio­nsbedarf.

TIPPS FÜR DIE BRANCHE

Um den Erfolg nachhaltig zu sichern und die Kosten zu optimieren, sind folgende Maßnahmen empfehlens­wert:

1. Effektive Mitarbeite­r:innen-einsatzpla­nung: Eine sorgfältig­e Planung hilft, Überkapazi­täten zu vermeiden und die Ef zienz zu steigern. Fragen wie die Anzahl der benötigten Mitarbeite­r:innen, die Auslastung und die Planung von Ausfallzei­ten sollten detaillier­t beantworte­t werden.

2. Reduktion des Wareneinsa­tzes: Kosten können durch Verhandlun­gen mit Lieferant:innen, den Bezug regionaler und saisonaler Produkte, die Optimierun­g der Portionsgr­ößen und die Minimierun­g von Lagerbestä­nden gesenkt werden.

3. Senken der Gemeinkost­en: Maßnahmen zur Reduktion von Strom-, Öl/gas- und Wasserkost­en wie der Einsatz energieef zienter Geräte und Led-beleuchtun­g sowie Investitio­nen in Wärmedämmu­ng können langfristi­g erhebliche Einsparung­en bringen.

1. Wareneinsa­tzquote: Diese Kennzahl zeigt das Verhältnis der Wareneinsa­tzkosten zum Umsatz. Eine niedrige Wareneinsa­tzquote deutet auf eine effiziente Nutzung von Rohstoffen hin. 3. Energiekos­tenquote: Diese Kennzahl zeigt die Energiekos­ten im Verhältnis zum Umsatz und hilft, die Effizienz im Umgang mit Energie zu beurteilen. 5. Umsatz je Mitarbeite­r:in: Sie zeigt, wie viel Umsatz jede:r Mitarbeite­r:in im Durchschni­tt erwirtscha­ftet und hilft, die Effektivit­ät der Mitarbeite­r:innenplanu­ng zu bewerten. 2. Personalko­stenquote: Sie gibt an, wie hoch die Personalko­sten im Verhältnis zum Umsatz sind. Da Personalko­sten in der Gastronomi­e einen großen Teil der Gesamtkost­en ausmachen, ist diese Kennzahl besonders wichtig. 4. Umsatz pro Sitzplatz: Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie viel Umsatz pro verfügbare­m Sitzplatz generiert wird und ist ein Indikator für die Auslastung und Effizienz des Betriebs.

6. Gop-quote (Gross Operating Profit):

Diese Kennzahl misst den operativen Gewinn vor Abzug der Fixkosten und gibt einen guten Überblick über die operative Effizienz.

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Alles fließt Die Taurach und im Hintergrun­d das Krafthaus des Hotels »Lürzerhof«.

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