Das Nonplusultra der Weinverkostung
Coravin revolutioniert das Weintrinken, indem es ermöglicht, Wein aus einer Flasche zu entnehmen, ohne den Korken zu entfernen. Dies bewahrt den Wein frisch und unverändert, selbst über Jahre hinweg. Die Coravin Needle ist nicht bohrend und dringt sanft durch den Korken, ohne das Material zu verschieben. Nach der Entnahme dehnt sich der Korken wieder aus und versiegelt die Flasche. Die Nadel ist so konzipiert, dass sie jedes Mal an einer anderen Stelle im Korken einsticht, um die Haltbarkeit des Korkens zu maximieren. Beim Ausschenken wird der Wein durch Argongas ersetzt, das den verbleibenden Wein vor Sauerstoff schützt und seine Frische bewahrt.
Zum Hintergrund: Greg Lambrecht, der Gründer von Coravin, kombinierte sein Wissen über medizinische Nadeln mit seiner Leidenschaft für Wein. In den späten 1990er-jahren entwickelte er das Coravinsystem, inspiriert von seiner Erfahrung in der Entwicklung präziser Nadeln für pädiatrische Chemotherapien.
LEBENSDAUER DER PATRONEN
• Timeless-systeme:
Bis zu 15 Gläser (150 ml) pro Patrone.
• Pivot™-systeme:
Bis zu 20 Gläser (150 ml) pro Patrone.
AUSSCHENKGESCHWINDIGKEIT
Ein 150-ml-glas benötigt durchschnittlich 25 bis 29 Sekunden zum Ausschenken.
DIE GERÄTE
• Coravin Pivot: Ideal für gelegentlichen Weingenuss, ermöglicht die Aufbewahrung von Wein bis zu vier Wochen.
• Coravin Timeless: Perfekt für Weinsammler:innen, ermöglicht das Verkosten und Lagern von Wein über Monate oder Jahre.
• Coravin Sparkling™: Bewahrt Schaumweine bis zu vier Wochen frisch und spritzig.
»Es wird viel mehr Unbekanntes getrunken, bei dem sich die Gäste wahrscheinlich zu unsicher wären, gleich eine ganze Flasche zu bestellen«, erklärt Leone, dessen Weinkarte über 1.100 Positionen umfasst. Darunter sind viele seltene Flaschen aus den USA und Australien, die er einst selbst für das renommierte Zwei-sterne-restaurant »Tantris« einkaufte. Doch wie jede Revolution steht auch das Vinitas-system vor Herausforderungen. In einer Branche, in der Vertrauen und Authentizität über allem stehen, birgt die Technologie theoretische Risiken: Was, wenn die Miniatur aschen mit minderwertigem Wein befüllt werden? Hier kommt Leones Erfahrung und sein untrüglicher Instinkt ins Spiel – als »Trüffelschwein« wählt er sorgfältig aus, was in seinen Gläsern landet, und lässt keine Kompromisse zu. »Die Technologie dahinter ist mega – aber Vertrauenssache«, betont Leone, und nur 20 Maschinen weltweit sind bislang im Einsatz, meist bei Händler:innen und Winzer:innen – für die
W»Wenn ich eine Rebsorte wäre, dann wäre ich Pinot Noir, denn ich bin manchmal so unberechenbar und kompliziert wie diese, aber es lohnt sich mit mir zu arbeiten.« JUSTIN LEONE Sommelier, Autor & Musiker
ein erleben wie nie zuvor. Die »Sticks & Stones«-weinbar in München macht es möglich.
normale Gastronomie bleibt das System vorerst schwer zugänglich. »Gerade für junge Sommeliers und Sommelièren ist es oft schwer, alle Klassiker kennenzulernen, damit man von jeder Region und auch Rebsorte einen Maßstab hat. Das ist auch preislich nicht einfach. Wenn man einmal einen Vega Sicilia oder Château Latour trinken möchte, ist man hier genau richtig.«
EIN VISIONÄRER QUERDENKER: DER NÄCHSTE SCHRITT
Justin Leone denkt jedoch weiter: Sein Ziel ist es, diese Technologie smart und zugänglich zu machen, auch für jene Weinliebhaber:innen, die nicht auf Sommelleriepersonal zurückgreifen können. Eine Firma zu gründen, die diese Vision Realität werden lässt, schwebt ihm bereits durch den Kopf – auch wenn es noch nicht spruchreif ist. »Sommbox« soll das neue Projekt heißen. Das Prinzip: »Try it before you buy it«, erklärt Leone und verrät den Hintergrund: »Auf diese Art und Weise wird auch der Online-weinverkauf komplett revolutioniert und den Käufer:innen ermöglicht, Weine vorab zu probieren.« Damit möchte er einen neuen Weg für den Weingenuss ebnen, einen Weg, der den Zugang zu außergewöhnlichen Weinen für eine breitere Zielgruppe ermöglicht und das ohne das Risiko, Weine zu kaufen, die vielleicht doch nicht dem Geschmack oder den Vorstellungen entsprechen.
EINE BRANCHE IM WANDEL
Die Weinbranche, wie wir sie kennen, ist im Umbruch. Es gibt kaum noch gut ausgebildete Sommeliers und Sommelièren, und das Verständnis dafür, was der Markt wirklich braucht, ist rar. Leone will zeigen, dass es auch anders geht – mit einem Konzept, das nicht nur auf Show und Prestige setzt, sondern auf pure Leidenschaft. Dabei vermeidet er die penetrante Selbstinszenierung und richtet den Fokus auf das Wesentliche: außergewöhnliche Weine und
> ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt.
Doch auch die »Etiketten-angeberei«, die in Zeiten von Instagram und Social Media oft überhandnimmt, stellt für Leone ein Problem dar. Er möchte, dass seine Gäste die Weine aus purer Leidenschaft genießen und nicht, um damit anzugeben. Die Branche muss verstehen, was fehlt, und Wege nden, diese Lücken zu schließen.
EIN MANN, DREI PFEILER: SOMMELIER, MUSIKER, AUTOR
Leone ist jedoch nicht nur ein begnadeter Sommelier, sondern auch Musiker und Autor. Seine Vielseitigkeit prägt seinen unverkennbaren Stil und lässt ihn in der Spitzengastronomie hervorstechen. Wilde Weine mit Psychedelic vergleichen oder Burgunder mit Beethoven – das traut sich nur Justin Leone. Der gebürtige Kanadier, als Sohn einer Engländerin und eines Italieners, ist so etwas wie eine Cuvée aus Punkrocker und Sommelier. Seine ungewöhnlichen Paarungen aus Wein und Musik zeigen, dass er in beiden Bereichen tief verwurzelt ist und sie auf einzigartige Weise verbindet. Er sieht sich als unkonventioneller Rock ’n’ Roller, der mit seinem umfangreichen Wissen über edle Tropfen die internationale Sommellerie nachhaltig verändert hat. Mit »Sticks & Stones« hat er einen Ort geschaffen, der weit mehr ist als eine Weinbar – es ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Innovation. Ein Raum, in dem Weine nicht nur getrunken, sondern erlebt werden. Und Justin Leone? Der steht auf der Bühne und dirigiert sein Werk mit der Präzision eines Meisters – immer auf der Suche nach dem nächsten großen Coup.
R ock ’n’ Roll trifft Weinkunst: Justin Leone kombiniert Leidenschaft nd und Innovation und bietet Jungen die Möglichkeit, sich zu bilden.